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Die Romeos in der Presse










THE ROMEO CLEANERS


Über die Romeos wurde fleißig berichtet. Inzwischen sind leider viele Zeitungsartikel verlustig gegangen. Ein paar Fundstücke konnten wir zusammentragen.










Das Model war garkein Nacktputzer


Die Zeitschrift »Praline« war stets für freizügige Themen bekannt, aber selbst Praline titelte fast ungläubig vor Staunen: »Einen nackten Mann mieten, der ihnen den Hausputz macht - Das ist jetzt wirklich möglich.« Der Herr auf dem Foto kommt übrigens aus dem Fotoarchiv der Zeitschrift. Die Romeos waren zu scheu, der Zeitschrift ein Nacktfoto zu überlassen. - Das komplette Personal der Romeos war nicht bereit nackt in TV-Sendungen oder in Zeitschriften zu erscheinen. Sie hatten viel zu viel Angst ihre Verwandten oder Freude könnten sie erspähen. Die wenigen Auftritte dieser Art machten die Gründer der Agentur selbst.











Spandau ist nicht Berlin. Spandau ist eine eigene Welt. Wer an Spandau denkt, dem fällt vielleicht die historische Zitadelle ein, doch die erste männliche Nacktputzagentur wurde in Spandau gegründet und beim Gewerbeamt Spandau als "Hausputz nach Hausfrauenart" eingetragen. Logisch mußte auch ein Artikel ins Spandauer Volksblatt. - Im Archiv der Romeo Cleaners ist leider der Originalartikel nicht mehr vorrätig, doch die Vorschau dafür im »Spandauer Anzeiger«, der im gleichen Verlagshaus erschien. Das Foto machte die Journalistin in der Teeküche des Spandauer Volksblatt.













Die Zeitschrift »Zitty« bot eine zweiseitige Reportage nebst einem Foto, was über die ganze Seite reichte. Die Reportage basierte auf einem Gespräch in einem Café. Die Journalistin hatte die Romeos nie agieren sehen, doch sie schreib so begeistert über die beiden jungen Putzer, sodaß sich einige Leute prompt erkundigten was die Romeos für die Werbung bezahlt hätten. - Natürlich nichts, sie bekamen sogar ein Fotohonorar.

Das Interview zu diesem Artikel fand in einem Café in den S-Bahnbögen statt. Mit den Romeos redete die Reporterin gefühlte drei Stunden. Mit der Konkurrenz, die sich nach den ersten Artikeln gebildet hatte – der NPA – unterhielt sie sich nur eine halbe Stunde, dabei hatte die NPA in einem Radiointerview damit geworben, dass all ihre Putzer männlich wie weiblich Körperpiercing trugen.

Nun, die Romeos waren froh, als die Mitwettbewerber verschwanden, denn der Markt für Putzer die textillos die heimische Bude in Schuss bringen war in Berlin eher klein. Party mit Putzshow war beliebter.












Journalistin Imke, schrieb für »Prinz«. Sie verglich die Romeos mit Heinzelmännern. Getreu Loriot« »Es saugt und bläst der Heinzelmann...«, wie es im berühmten Hoppenstedt-Sketch heißt. Imke machte hinter den Kulissen viel Stimmung für die Romeos, doch mit auf ein gemeinsames Foto wollte sie nicht. Das Foto in der »Prinz« wirkt daher sehr abgeschnitten. - Imke hatte auch die Idee, daß die »Heinzelschwänzchen«, für diesen und jenen Liebesdienst buchbar wären. Das sahen die Agenturgründer allerdings anders.

Das war wohl auch einer der Gründe warum die Romeos zur Silvestershow 1993 zu Magarethe Schreinemakers eingeladen, hingeflogen und wieder ausgeladen wurden. Was dort wirklich geplant war versuchte später ein Gericht zu ergründen – allerdings ohne Erfolg, sodaß auch heute noch darüber spekuliert werden darf.













Genau Imkes Überlegungen hatte das schwule Magazin »Siegessäule«. Diese fragten sich ob die Dienstleistung nicht eine verkappte Sexagentur wäre. Doch ein langes Gespräch mit einem Journalsiten, sowie ein Fototermin mit Hausputz ließen diese Bedenken über Board fallen. - Nun, für diese Zeit stimmte das auch. Erst die späteren Nacktputzkunden erwarteten mehr als einen ordentlichen Hausputz. Hier muß aber nochmals betont werden, daß für die Gründer nur die gute und originelle Dienstleistung im Vordergrund stand. Die Putzer die sie dann einstellten sahen das anders und die Gründer fielen, als sie dasvon hörten, aus allen Wolken. - Sie waren Nudismusfans und fanden Nacktheit praktisch und verbanden diese nicht sofort mit Sex. - Auch hier war die nacktputzende Konkurrenz anwesend. Auf den Bildern ist ein Putzer der NPA zu sehen. Leider wissen wir nicht was aus ihm geworden ist. - Auf diesen mehrseitigen Artikel der „Siegessäule“ stießen die Romeos übrigens durch Zufall, als sie ein Pressearchiv in Kopenhagen durchstöberten.











Die Kulturzeitschrift »Ticket« sah im Nacktputz »Mut zur Lücke« und fasste in ihrer umfangreichen Titelstory Gassigehen, Yacht mieten und Geldeintreiber zusammen. Fotograf Stefan M. Rother versuchte das Ganze dann auf einem Titelfoto unterzubringen.

Der Fotograf war übrigens kein Freund von Fotomontagen. Die vier Leute, inklusive der Hunde, saßen tatsächlich zur gleichzeitig im Fotostudio in der Kulmer Straße.













Auch das Magazin »Männer Aktuell« brachte eine mehrseitige Reportage über die Nacktputzer. Interessant ist es vielleicht zu erfahren, daß diese große Werbung den Romeos mehr schadete als nützte. Bei manchen Kunden stiegen dadurch die Erwartungen sehr hoch, andere trauten dieser »Werbung« nicht. - Einzig Micha Schulze schrieb für die »TAZ« einen eher negativen Artikel - mit dem dem Ergebnis, daß dieser den Romeos zahlreiche Kunden einbrachte, von denen sich keiner beschwerte.

Der Tanga des Putzers unter dem Tisch sitzt schief – ein Wunsch des Fotografen Jörn Hartmann. Er meinte, daß würde erotischer aussehen.

Der große Artikel brachte den Romeos viele Bewerber ein, doch die meisten suchten dabei wohl eher den erotischen Kick und stellten sich beim obligatorischen Probeputz wenig geschickt an.













»Liefern und Leihen« war ein Magazin, was praktisch nur aus bezahlten Werbeartikeln bestand. Der Text über die Romeo Cleaners war als 100% PR - und hatte, so spielt das Leben, 100% Prozent Erfolg. Offenbar glaubten zumindest beim Nacktputzer die Kunden der puren Werbung mehr als freundlichen Journalisten.

Normalerweise kostete so ein Artikel einiges Geld, doch netterweise, bekamen die Romeos nie eine Rechnung.












Aber nicht nur in Deutschland erscheinen Beiträge über die Romeos. Ein Beispiel ist die Zeitschrift »Skymagazin«, aus England. Aber selbst bis nach Johannesburg, Sao Paulo und Brisbane, sowie nach Schweden (Zeitschrift Amelia) und Italien (Zeitschrift King) verbreitete sich die Kunde der nacktputzenden Romeos. - Wohlbemerkt alles ohne Internet!











Die größte Überraschung kam vom Heinrich Bauer Verlag. »Die Aktuelle« lieferte nicht nur Berichte und Reportagen über Prominente, sondern brachte auch einem eher älteren und konservativem Publikum die Putzgeister näher - mit großem Erfolg. - Auch hier sehen wir die Romeos wieder in winzigen selbstgenähten Tangas agieren, doch das war nur wegen der Presse. Kein Kunde buchte Romeos im Tanga, sondern stets im Adamskostüm.











Das schwule Stadtmmagazin »Rik“ veröffentlichte das nebenstehende Foto, zusammen mit einem Hinweis auf eine »Anti-Men-Stripshow« in einer Gaybar in Köln. Dort agierten die Nachfolger der Romeo Cleaners – die Crazy Romeos. Und hier wurde das was die »Crazy Romeos« tun richtig beschrieben. Die Show wirkt zunächst so, als wenn der Stripper keinen blassen Dunst von seinem Job hat, doch er stellt sich dabei so extrem blöd an, daß jeder lacht. Im Fernsehen machten das die »Romeo Cleaners« bei SAT 1 vor, doch im Gegensatz zum TV-Auftritt geht es hier, kaum trägt der Stripper nur noch ein Textil flott und profilike weiter. Da gibt es dann leider nichts mehr zu lachen.



















Viele Zeitungen und Zeitschriften haben über die Romeos berichtet, u.a. das Hamburger Abendblatt, der Stern, der Feinschmecker, Managermagazin, Neue Zeit, Tip-Magazin... Wir freuen uns über jede Leserin / jeden Leser der noch einen Artikel als Foto zur Verfügung stellen kann. Als Dank gibt es das Buch »Hausputz nach Hausfrauenart« kostenlos zugeschickt, verspricht die Artonio.Edition.









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