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Historisches










THE ROMEO CLEANERS

wer noch mehr will dem empfehlen wir das Buch »Hausputz nach Hausfrauenart« erschienen bei der Artonio-Edition










© Lenegemann / Romeo Cleaners


Am Samstag , den 13. November 1993 präsentierte die Bild-Zeitung einen neuen Service in Berlin – männliche Nacktputzer. Die Romeo Cleaners. Die putzfreudigen Romeos lösten eine Menge Medienrummel aus, der sich in der Folgezeit mehrfach wiederholte, wenn die Romeos in Talkshows eingeladen wurden. Die Romeos gingen gern dort hin, weil sie hofften ihren Kunden etwas erklären zu können, doch das gelang leider nicht. - Für die Kunden waren die Romeo Cleaners typische Stripper, die dann ein bißchen mit dem Hinterteil wackelten und möglichst noch für Sex zur Verfügung standen.

Damals steckte das heutige Internet noch in den Kinderschuhen, es gab also kaum eine Möglichkeit sich die Romeos zuvor anzuschauen. Doch das war für die Kunden kein Problem. Sie stellten sich einen Typen vor, der sehr jung war, einen Oberkörper voller Muskeln hatte, dazu eine Wespentalie, Knackarsch und die Kronjuwelen Größe XL, der dann möglichst wenig kosten sollte. Das konnte nicht gut gehen. Unter Nicolas Holm verkam die Agentur dann entsprechend. Als die Romeo Cleaners Gründer die Agentur zurückbekamen war diese ein Scherbenhaufen.

Das ist traurig, denn die Idee war eigentlich simpel: Ein vernünftiger Hausputz, die Nacktheit war einfach praktisch, weil Hausputz schweißtreibend ist – und natürlich war das auch ein Verkaufsvorteil gegenüber der klassischen Putzfrau. - Die Romeos machten da nur einen Fehler. Die Gründer waren FKK-Fans und liberal erzogen, sie konnten sich nicht vorstellen wie sehr die Nacktheit des Putzers die Kundschaft in den Bann ziehen würde. Die Kunden wurden heiß und wurden böse, als sie keinen Sex bekamen.












Die Sache wurde noch schlimmer, als durch Nicolas Holm wirklich heiße sexy Boys in die Agentur kamen. Putzer Matthias antwortete auf die Frage, ob der Hausputz bei Herrn W. schwierig war lachend: »Nee, der Kunde hat ja jeputzt, ick saß inne Wanne.« Kunde T. erklärte: »Der Junge war ein Genuss.« Doch eine Stricheragentur wollten die Gründer nicht haben und verkauften sie an Nicolas Holm - der drehte übrigens auch den ersten Film in dem ein Nacktputzer die Hauptrolle spielt. Das Werk ist so mies geraten, daß einzig der recht lange und sehr pornographische Teil auf Gay-Porno-Foren übrig geblieben sein soll.

Die Gründer der Agentur drehten auch Filme, 8mm Videos, zum Slapplachen und hatten dadurch die perfekte Idee. Vielen Leuten war ein Menstrip eher unangenehm, da fehlte der Humor. Und den konnten sie mit ihrem großen komischen Talent bieten. Das setzte aber Mut voraus. Den meisten Menschen ist es eher peinlich sich vor einer Gruppe auszuziehen, vor allem wenn die Gruppe jetzt lacht. Doch den beiden »Romeos« schafften es. Die Idee: Erst zum Schluß ändert sich die Show, aus dem ängstlichen, total unbeholfenen Stripper wird ein perfekter Tänzer und heißer Stripper.

Die Tangas der Romeos nähte der Chef stets selbst. Putzer Matthias trägt einen auf dem Foto, was in der Zeitschrift »Männer aktuell« erschien. - Der Medienrummel beschränkte sich übrigens nicht nur auf Deutschland. Die Romeo Cleaners wurden auch in Schweden bekannt, doch besonders in England wo sie als »nackte« Reporter bei Channel Four öfters zu sehen waren.

Foto aus »Männer aktuell« / Jörn Hartmann










Einer der Gründer schrieb über die legendären Romeo Cleaners ein Buch. Dieses steht in der VLB-Liste des Börsenvereins des deutschen Buchhandels und kann in jeder guten Buchhandlung oder auch direkt beim Verlag bestellt werden. Das Buch ist mit Witz geschrieben und stellt witzige Aufträge, sowie die Entwicklung der Agentur vor. Hausputz nach Hausfrauenart - Das Romeo Clenaers Buch









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